Rose und Pfefferminz statt Air-Wick? Während anderswo noch versucht wird, mit chemischen Duftstoffen gegen natürliche Gerüche anzustinken, hat die Jenneralm eine viel natürlichere Lösung: Wenn’s müffelt, wird ein Kräutlein eingesetzt!

Über die Toilette schreiben? Warum nicht, schließlich müssen wir alle mal hin und freuen uns über Sauberkeit und frischen Duft. Unsere neue Duftwelt verdanken wir den Kräuteröfen der Irschenberger Firma Kräuterei. „Die Substitution synthetischer Duftstoffe durch natürliche Kräuter ist für uns eine nachhaltige und natürliche Lösung gegen schlechte Gerüche“, freut sich Jennerbahn-Vorstand Thomas Mühlthaler. „Schließlich sind wir ja auch Nationalpark-Partner“.

Fünf Öfen stehen jetzt in den Toiletten am Berg und in der Mittelstation. Firmengründer und Saunameister Mario Theis hatte die zündende Idee 2019 im Wellnessbereich eines Hotels. Er schaltete einen Patentanwalt ein und ließ weltweit prüfen, ob es ähnliche Verdampfungsöfen bereits gab. Er meldete daraufhin sein Patent an und baute den ersten Prototyp. Nach der Corona-Flaute nahm ihm eine Hotelkette seine ersten Dampföfen ab. Das Geschäft läuft, bis heute hat Mario 1700 Öfen verkauft. Mario kommt aus dem Stahlbehälterbau – der findige Gründer baut die Öfen mit einem Partnerbetrieb und nutzt bereits bestehende Systeme. So steckt in den Dampföfen der Jennerbahn wahlweise ein Glühweinerhitzer oder eine Würstelwärmer-Wanne! Einfach und genial.

Heute ziehen die letzten Öfen in die Toiletten der Mittelstation und des Seminarbereichs ein. Edel verarbeitet mit Jennerbahn-Logo, und bestückt mit getrockneter Bio-Pfefferminze. In den Toiletten an der Bergstation hat Küchenchef Josef Meneder, der sich, wie könnte es anders sein, bestens mit Aromen auskennt, für die Herren eine Mischung aus Thymian, Rosmarin und Orangen ausgewählt, die Damen umgibt ein Hauch von Rosenblättern, wenn sie aus der Toilette kommen.

Was sagen die Gäste? Die sind begeistert und atmen tief ein, bevor sie den „alpinen Kräutergarten“ verlassen. Denn die mit Wasserdampf aufsteigenden Kräuterdüfte steigern erwiesenermaßen das Wohlbefinden.

Deshalb stehen die Öfen der Kräuterei nicht nur in Hotels und Thermen, sondern auch in vielen Privathaushalten. „Ich verkaufe etwa 50/50 an Unternehmen und Privatbesitzer“, bestätigt Mario Theis. „Die Dampföfen bringen drei Komponenten mit: Luftbefeuchtung, Heilkraft der Kräuter und den natürlichen Duft“. Einen Teil seiner Kräuter bzw. Rinden und Hölzer produziert er selbst, „ich habe Zirbe, Fichte, Latsche und eine Ingwer-Kurkuma Mischung. Alle anderen Kräuter kommen aus Bio-Anbau von Partnerfirmen“.

Wer weiß – bald könnten Bergwanderer die Jenneralm nicht nur nach der Qualität des Kaiserschmarrns, sondern auch nach dem Dufterlebnis der Toiletten bewerten. Und sollte der Kräuterofen doch einmal ausfallen – keine Sorge! Die frische Bergluft ist nur einen Atemzug entfernt.