Panoramareiche Wanderung mit zwei Seilbahnen

Ich gestehe: ich bin zwar Mitarbeiterin der Jennerbahn, aber auch ein echter Fan der Obersalzbergbahn. Die kleinen roten Gondeln aus dem Jahre 1949 haben einen herrlichen Hauch von Nostalgie. Gemütlich bringen sie ihre Passagiere hinauf zum Carl-von-Linde Weg, ein Höhenwanderweg, der die Dokumentation Obersalzberg mit der Almfläche Scharitzkehl vor der Göll-Westwand verbindet. Der meist gut beschattete Waldweg führt an den Hängen des Obersalzberges entlang und gibt immer wieder herrliche Blicke ins Tal frei. Wer ein paar Steigungen auf dem meist flachen Weg bewältigen kann, dem empfehlen wir die Wanderung von der Bergstation der Obersalzbergbahn bis zur Mittelstation der Jennerbahn. Diese punktet mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten am Weg und vor allem einem knieschonenden Auf- und Abstieg!

Wir sind zu dritt mit Hund Lara unterwegs und erwischen die erste Fahrt der Obersalzbergbahn um 9.30 Uhr. Da die Bahn keine großen Kapazitäten hat, empfehlen wir einen frühen Start, da gibt’s kaum Wartezeiten. Die Bergfahrt führt über schöne Wiesen und traumhaft gelegene Bauernhäuser, wir genießen den Blick auf Berchtesgaden und auf den Watzmann. Nach einem kurzen Umstieg an der Mittelstation ist die Bergstation schnell erreicht.

Unsere heutige Wanderung führt zunächst abwärts in Richtung Sommerrodelbahn – ein Riesenspaß für Familien. Wir folgen weiter der Beschilderung „Carl von Linde“ Richtung Jennerbahn -Mittelstation. Bereits nach 20 Minuten erreichen wir das Gasthaus Graflhöhe, das für seine riesigen Windbeutel bekannt ist. Noch riesiger ist allerdings die Aussicht ins Berchtesgadener Tal von der Terrasse oder einem der Liegestühle. Genusswanderer können hier die erste Pause einlegen (Öffnungszeiten beachten). Wir kommen gerade vom Frühstück und marschieren deswegen weiter. Der Weg führt vorbei an der Alpetalhütte. Das ehemalige Schutzhaus war früher Ausgangspunkt für die Göll-Besteigung und ist inzwischen in Privatbesitz. Mit viel Fingerspitzengefühl sind hier moderne Ferienwohnungen in herrlicher Alleinlage entstanden. Bald erreichen wir freie Wiesenflächen und das Gasthaus Vorderbrand mit Biergarten und Untersbergblick. Hier führt auch ein ca. 20-minütiger Abstecher auf den Brandkopf, ein kleiner Gipfel mit großem Panoramablick. Die in der Sonne glänzenden Jennerbahn-Glaskabinen haben wir von dort schon im Blick. Über einen kleinen Steig geht es wieder hinunter zum Wegekreuz unterhalb des Parkplatzes Hinterbrand. Unser heutiges Ziel, das Restaurant HALBZEIT an der Mittelstation der Jennerbahn, ist nur noch etwa 25 Minuten Fußmarsch entfernt. Hier angekommen genießen wir die Aussichtsterrasse und die bequemen Liegestühle bei einer hausgemachten Limonade, bevor wir gemütlich wieder ins Tal gondeln. Für Kinder gibt es übrigens einen neuen Spielplatz direkt neben der Terrasse der HALBZEIT: hier toben sich die Kids aus, während die Eltern entspannt ihren Kaffee trinken.

Hinweis: Falls ihr einen Hund dabei habt löst bitte eine Hunde-Karte am Ticketautomaten der Jennerbahn-Mittelstation. Zurück im Tal lohnt noch ein Abstecher zum Königssee. Zurück zum Ausgangspunkt kommt man mit dem Bus, die Haltestelle ist direkt neben der Jennerbahn Talstation. Ab dem Bahnhof Berchtesgaden sind es nur 15 Minuten zu Fuß zum Parkplatz an der Obersalzbergbahn.

Die Tour ist selbstverständlich in beiden Richtungen möglich, das „Carl-von-Linde Weg“ Kombi-Ticket kostet 23 Euro (Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche) für ein doppeltes Fahrerlebnis: Nostalgie und moderne Seilbahntechnik, verbunden mit einer herrlichen, aussichtsreichen Wanderung.