Wussten Sie, dass es im ersten Halbjahr 2022 bereits 30 tödliche Bergunfälle in Bayern gab? Dass der Anteil von E-Bikes bei Fahrradunfällen in den Bergen mit 11% eher gering ist? Und dass laut DAV Berchtesgaden seltener der Begriff „Wandern“, sondern „Bergsteigen“ für viele Touren in der Region passt.

„Mehr Sicherheit im Bergsport“ war das Thema der heutigen Pressekonferenz in der HALBZEIT an der Jennerbahn-Mittelstation.
Neben Innenminister Joachim Herrmann und Justizminister Georg Eisenreich waren u.a. Vertreter von Bergwacht und Polizei vor Ort, eingeladen vom bayerischen Kuratorium für Alpine Sicherheit e.V. als Veranstalter. Das Kuratorium ist ein Netzwerk der führenden Alpinverbände in Deutschland.

Der Innenminister wies auf die Bedeutung der Bayerischen Polizei-Hubschrauberstaffel hin, die viele Aufgaben übernimmt. So unterstützen die Polizei-Helis die Bergwacht bei Bergunfällen oder waren gerade ganz aktuell in Sachsen bei der Brandbekämpfung im Einsatz. Acht neue, leistungsfähigere Hubschrauber werden 2023 die Hubschrauberflotte verstärken, um die Bergwacht zukünftig noch besser unterstützen zu können, so Herrmann.

Interessant für alle, die in Bergen unterwegs sind, ist die neue, kostenlose „SOS-EU-Alp“ App, mit der schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden kann, der samt Standortdaten (GPS-Koordinaten) und Kontaktdaten (direkte Telefonnummer) an die jeweilige Rettungsleitstelle übermittelt wird. Da es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Bayern, Tirol, und Südtirol handelt, funktioniert die App grenzüberschreitend. Bei der Mobilfunkabdeckung muss noch nachgebessert werden, so Herrmann, deshalb wird die App in Kürze um die Funktion „Check-In“ erweitert, über den der Bergsteiger jederzeit geortet werden kann. Bei mangelnder Netzabdeckung ist zumindest der letzte Punkt, an dem das Handy eingeloggt war, bekannt.

Anschließend fand im Bereich der Mittelstation eine Demonstration eines Rettungseinsatzes der Bergwacht statt. Ein Mountainbiker hatte sich bei einem Sturz schwer verletzt, wurde vor Ort erstversorgt und dann per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Der Einsatz des Polizeihubschraubers war auch für viele Wanderer an der Mittelstation ein besonderes Highlight.

Das gemeinsame Fazit und gleichzeitig Appell an alle Bergfreunde: die Vorbereitung jeder Tour ist das „A“ und „O“, Rücksichtnahme im Gelände gehört zum guten Ton und verhindert Kollisionen. Der DAV Berchtesgaden weist in diesem Zusammenhang noch einmal auf die „Alpine Auskunft“ hin, die alle Fragen rund ums Wandern, Bergsteigen und Klettern klärt und Informationen wie z. B. zur Wetterlage, Wegbeschaffenheit oder Einkehrmöglichkeit bereithält.